Orchestrierung von ANS, Mapping und Arbeitsgedächtnis bei mathematischen Kompetenzen in Vor- und Grundschule

Kurzfassung/Abstract

Für die Entwicklung mathematischer Kompetenzen sind das Approximate Number System (ANS), Mapping und das Arbeitsgedächtnis relevant. Aufgrund heterogener Befunde ist unklar, inwiefern sich die Rollen von ANS und Mapping in Vorschule und Grundschule unterscheiden (vgl. Smedt et al., 2013). Zudem gibt es kaum Untersuchungen, die zusätzlich die Arbeitsgedächtniskomponenten zentrale Exekutive, phonologische Schleife und visuell-räumlichen Skizzenblock berücksichtigen (vgl. Gimbert et al., 2019). Ziel ist es, die Orchestrierung von ANS, Mapping und Arbeitsgedächtniskomponenten in Bezug auf mathematische Kompetenzen im Vorschul- und Grundschulalter zu untersuchen sowie mögliche entwicklungsbedingte Unterschiede zu identifizieren.
68 Vorschüler*innen (36 weiblich, M = 6;0, SD = 0;6) bearbeiteten in zwei Einzelsitzungen den MBK 0 (Krajewski, 2018), Mengenvergleichsaufgaben (Panamath; Halberda et al., 2008), Zahlenstrahl-Zuordnungsaufgaben, tabletgestützte Spannenaufgaben von EI-MAG (Oesterlen et al., 2016) und einen Subtest des BUEVA-III (Esser & Wyschkon, 2016). 66 Drittklässler*innen (35 weiblich, M = 9;1, SD = 0;5) bearbeiteten in einer Gruppen- und einer Einzelsitzung den DEMAT-2+ (Krajewski et al., 2020), Mengenvergleichsaufgaben (Panamath; Halberda et al., 2008), Zahlenstrahl-Zuordnungsaufgaben, tabletgestützte Spannenaufgaben von EI-MAG (Oesterlen et al., 2016) und einen Subtest des BUEGA-II (Esser et al., 2021).
Es zeigt sich, dass das ANS, Mapping und die Arbeitsgedächtniskomponenten in Vorschule und Grundschule Prädiktoren von mathematischen Kompetenzen sind. Zusammenhänge zwischen ANS und mathematischen Kompetenzen zeigen sich in der Grundschule auch unter Kontrolle der zentralen Exekutive. In der Vorschule wird der Zusammenhang zwischen ANS und mathematischen Kompetenzen über Mapping mediiert, in der Grundschule über die zentrale Exekutive. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund des heterogenen Forschungsstands diskutiert und in diesen eingeordnet.