Suche nach Personen

plus im Publikationsserver
plus bei BASE
plus bei Google Scholar

Daten exportieren

 

Religion und Politik

Titelangaben

Verfügbarkeit überprüfen

Religion und Politik.
Hrsg.: Schieren, Stefan ; Varwick, Johannes
Schwalbach/Ts. : Wochenschau-Verlag, 2012. - 176 S. - (Politische Bildung ; 45.2012,2)
ISBN 978-3-89974-773-7

Kurzfassung/Abstract

Das Verhältnis von Religion und Politik ist ein Thema, das sich in besonderer Weise für Missverständnisse und zur Instrumentalisierung eignet. Dieser Band möchte aus wissenschaftlicher Perspektive dazu beitragen, dem entgegenzuwirken.

Das deutsche Grundgesetz garantiert jedem Einzelnen in Art. 4 die „Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses“. Der Staat muss sich daher, wie es das Bundesverfassungsgericht formuliert hat, als „Heimstatt aller Bürgerinnen und Bürger“ verstehen, unabhängig von ihrem religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis. In Deutschland gibt es daher auch keine Staatskirche. Allerdings ist Deutschland ebenso wenig ein laizistischer Staat (wie etwa Frankreich), sondern es hat sich eine vielschichtige Kooperation zwischen Staat und Religionsgemeinschaften entwickelt.

Derzeit sind in Deutschland rund 34 Prozent der Bevölkerung konfessionsfrei, je-weils gut 29 Prozent sind Mitglied in einer evangelischen Landeskirche (entspricht 23,9 Mio. Menschen) bzw. der römisch-katholischen Kirche (entspricht 23,8 Mio. Menschen), rund vier Prozent zählen sich dem Islam zugehörig. Sehr klein sind die jüdische Gemeinde (rund 110.000 Mitglieder) und andere Religionsgemeinschaften. Vergleicht man diese Zahlen mit Westdeutschland im Jahr 1970 (katholisch: rd. 45, evangelisch rd. 49, konfessionslos rd. 4 Prozent), wird der rasante Wandel deutlich. Insbesondere der Verzicht auf die Taufe und hohe Austrittszahlen bei den großen christlichen Kirchen (alleine in den Jahren 2009 und 2010 hat die katholische Kirche 304.000 und die evangelische Kirche 293.000 Mitglieder verloren) dürften deren Bedeutung in Deutschland weiter schmälern und damit das Verhältnis Religion und Politik verändern. Vermutlich im Jahr 2025 wird die Mehrheit der deutschen Bevölkerung keine der beiden großen Kirchen mehr angehören. Diesen Herausforderungen müssen sich diese sowohl nach innen wie mit Blick auf ihr Verhältnis zu Staat und Gesellschaft stellen.

Die Rolle der Religion in der internationalen Politik wird ebenfalls kontrovers beur-teilt. Einmal gelten sie als konfliktverschärfend oder gar als Grund für einen vermeintlichen „Zusammenprall von Kulturen“, ein andermal hingegen als Schlüssel für friedliche Konfliktbearbeitung. Und auch in der europäischen Politik bietet die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik (siehe nur die Auseinandersetzungen um den Gottesbezug in den europäischen Verträgen) Stoff für Diskussionen.

Das Thema „Religion und Politik“ ist mithin unabhängig davon, ob man einer Religionsgemeinschaft angehört bzw. sich als religiös oder „religiös unmusikalisch“ (Jürgen Habermas) bezeichnet, ein prägendes Thema für Deutschland und darüber hinaus, und daher allemal wert, in diesem Band in einigen zentralen Bereichen analysiert zu werden.

Weitere Angaben

Publikationsform:Buch
Zusätzliche Informationen:Der Band ist als Heft 2-2012 der Zeitschrift "politische bildung" erschienen
Schlagwörter:Katholische Kirche, Evangelische Kirche, Judentum, Islam, Muslime, Abendland, Kulturen, Islamkonferenz, Religionsgemeinschaften
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Fakultät für Soziale Arbeit (FH) > Professur für Sozialpolitik und Verwaltungswissenschaften
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:9229
Eingestellt am: 21. Jun 2012 08:06
Letzte Änderung: 15. Sep 2021 17:53
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/9229/
AnalyticsGoogle Scholar