Die Wirklichkeit ist mehr als schwarz und weiß : Überlegungen zu Thomas Rusters Entwurf aus neutestamentlicher Sicht

Kurzfassung/Abstract

Der Artikel setzt sich mit den Thesen auseinander, die Thomas Ruster in Ders., Der verwechselbare Gott. Theologie nach der Entflechtung von Christentum und Religion (QD 181), Freiburg – Basel – Wien 2000 sowie Ders., Die Welt verstehen »gemäß den Schriften«. Religionsunterricht als Einführung in das biblische Weltverständnis, in: rhs 43 (2000), 189-203 entwickelt hat, aus exegetischer Sicht auseinander und schlägt gegenüber diesen Thesen differenzierende Sichtweisen auf neutestamentliche Texte vor. Gegenüber »dem« biblischen Wirklichkeitsverständnis und »dem« biblischen Gott wird auf die Vielstimmigkeit der biblischen Texte und Traditionen verwiesen. Der von Ruster postulierte »fremde Gott« wird als eine Spur (neben anderen) im Neuen Testament verifiziert. Schließlich wird gefordert, die eigenen erkenntnisleitenden Interessen und Optionen bei der Lektüre biblischer Texte zu formulieren und eine differenzierte Hermeneutik zu entwickeln.