Titelangaben
Köck, Michael:
Systematik der Technik – Anregungen für den naturwissenschaftlichen Unterricht.
In: Deutscher Vereins zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V.: Veranstaltungskatalog zum MNU-Bundeskongress in Regensburg vom 5. bis 9. April 2009. -
Regensburg, 2009. - S. 253
Kurzfassung/Abstract
Trotz der Dominanz und Bedeutung der Technik bleibt der Versuch, auch dem mehr als interessierten Laien eine differenzierte und systematische Aussage zur Technik zu entlocken, oft ein aussichtsloses Unterfangen. Es scheint, dass der Mensch häufig vor der Technik steht, wie der Verirrte, der vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht. Die „unbewältigte Technik“, für Ropohl (1979, S. 16) ist Ausgangspunkt für ihre eigene Unvollkommenheit sowie für ressentimentgeladene oder hilflose Reaktionen gegenüber ihren Erscheinungen, Bedingungen und Folgen.
Angesichts der Vielgestaltigkeit von Technik zieht sich auch die Behandlung im Unterricht oft auf das systematisch eher zu erfassende Fundament der Naturwissenschaften zurück.
Die Einlösung von Bildungszielen, etwa im Fach Natur und Technik, die Schülern zu mehr Handlungsfähigkeit hinsichtlich naturwissenschaftlicher und technischer Entwicklungen in der Gesellschaft verhelfen soll, macht es aber zwingend notwendig, der Technik über die dominierende schulische Behandlung als angewandter Naturwissenschaft hinaus, Bezüge zu ihrem soziotechnischen Kontext zu eröffnen. Dies setzt ein weiter gefasstes Technikverständnis voraus, das neben der Fokussierung auf Sachsysteme auch die humane Dimension mit einschließt. Denn wie sich an verschiedenen Technikbereichen aufzeigen lässt, reicht ein naturwissenschaftlich-technologischer Ansatz selbst zur Klärung der Funktionsweise oft allein nicht aus. Um der Frage nachzuspüren, warum Technik so ist wie sie ist, ist es lohnend, auch die vielfältigen Abhängigkeiten ihres Herstellungs- und Verwendungszusammenhangs offen zu legen. Erst ein solcher Zugang zur Technik macht sie als kulturellen Ausdruck und Folge sozialer Dynamik begreifbar und hilft, ihre Verwertungs- oder Innovationspotenziale einzuschätzen.
Eine derartige integrative Betrachtung von Technik erfordert ein in sich stimmiges Kategoriensystem, das der Komplexität der Behandlung von Technik im Unterricht gerecht werden kann, indem es einerseits weder die naturwissenschaftlichen Grundlagen noch andererseits die technischen Systemzusammenhänge sowie deren menschliche Bedingtheit vernachlässigt.
Ausgehend von der in der Technikdidaktik gängigen Technikdefinition und in Anlehnung an Ropohls Systemtheorie der Technik lässt sich eine solche Systematik der Technik entwickeln und aufzeigen, wie sie didaktisch-methodische Entscheidungen unterstützen kann.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Aufsatz in einem Buch |
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Sprache des Eintrags: | Deutsch |
Institutionen der Universität: | Philosophisch-Pädagogische Fakultät > Arbeitswissenschaften > Didaktik Arbeitslehre und Berufskunde |
Titel an der KU entstanden: | Ja |
KU.edoc-ID: | 4020 |
Letzte Änderung: 30. Apr 2010 11:04
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