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„Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ : eine biographische Studie zur Agency von in Südtirol lebenden Migrant*innen am Beispiel der Tourismusbranche

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Marcher, Anja:
„Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ : eine biographische Studie zur Agency von in Südtirol lebenden Migrant*innen am Beispiel der Tourismusbranche.
2024. - XII, 295 S.
(Dissertation, 2023, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Volltext

Kurzfassung/Abstract

Im Tourismus stellt der Fach- und Arbeitskräftemangel seit Jahrzehnten eine der größten Herausforderungen dar. Ohne Migration ist die Arbeit nicht mehr bewältigbar. Dadurch trägt der Sektor zur internationalen Arbeitsmigration und -mobilität bei und erfüllt gleichzeitig eine wesentliche Funktion bei der Aufnahme von Menschen mit Migrationshintergrund in den Erwerbsmarkt. Die Gründe für die Einstellung von Migrant*innen sind aus Unternehmenssicht vielfältig; sie liegen im Spannungsfeld zwischen günstigen Arbeitskosten, der Schließung von Personallücken und einem Zugewinn an Kompetenzen. Die Erfahrungen und Sichtweisen der (zugewanderten, mobilen) Arbeitskräfte bleiben jedoch meist unberücksichtigt. So auch in Südtirol, einer norditalienischen Provinz, wo es kaum Studien zur dortigen Beschäftigungssituation von Menschen mit Migrationshintergrund im Tourismus gibt, obwohl die Region bereits in den 1990er Jahren die Personalnot der Branche mithilfe von Arbeitsmigration zu lösen versuchte.
Vor diesem Hintergrund geht die vorliegende Untersuchung der Frage nach: Welche Rolle nimmt der Tourismussektor für Migrant*innen im Verlauf ihrer Leben ein und inwieweit erweitert oder begrenzt dieser ihre Agency (Handlungsfähigkeit)?
Es geht folglich darum zu verstehen, welchen Einfluss die gegebenen Rahmenbedingungen und (insbesondere touristische) Kontexte auf die individuelle Handlungsfähigkeit von Migrant*innen haben. Arbeit erfolgt immer in einem gesellschaftlichen und geographischen Kontext; daher ist es von Interesse zu verstehen, inwieweit das Handlungsvermögen von Arbeitskräften dadurch beeinflusst wird.
Um die Sichtweisen und Arbeitserfahrungen von Migrant*innen im Tourismus erfassen und die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde für die vorliegende Arbeit ein qualitativ-induktiver und von der Empirie geleiteter Forschungsansatz gewählt. Subjekte und ihre Erfahrungen sowie das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft werden dadurch ins Zentrum der Untersuchung gestellt. Biographisch-narrative Interviews mit Migrant*innen und semi-strukturierte Interviews mit Führungskräften aus der Südtiroler Beherbergung und Gastronomie dienen dazu, Ansichten aus der Perspektive der Arbeitskräfte und Unternehmen einzufangen und ein ganzheitliches Bild zu zeichnen. Der Fokus auf die individuelle Ebene der Arbeitskräfte und ihre Biographien gibt Aufschluss über Migrationsprozesse, subjektive Erfahrungen und Agency im und durch den Tourismus sowie im gesamtgesellschaftlichen Kontext.
Die zentralen Untersuchungsergebnisse lassen erkennen, dass die Situation und die Handlungsfähigkeit von Migrant*innen in Südtirol nicht nur durch den Arbeitsplatz und die Bedürfnisse der Branche, sondern insbesondere durch ihre soziale und geographische Einbettung beeinflusst wird und Migrant*innen unterschiedliche Strategien anwenden, um ihre Arbeits- und Lebenssituation zu verbessern. Jedoch zeigen sich auch klar Benachteiligungen von Migrant*innen am Erwerbsmarkt und Einschränkungen ihrer Agency im Aufnahmekontext.

Weitere Angaben

Publikationsform:Hochschulschrift (Dissertation)
Schlagwörter:Agency; Migration; Tourismus
Arbeitskräftemangel
Südtirol; Tourismusbetrieb; Ausländischer Arbeitnehmer; Betriebserfahrung; Biographisches Interview
Themenfelder:Flucht und Migration
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Mathematisch-Geographische Fakultät > Geographie > Lehrstuhl für Tourismus & Zentrum für Entrepreneurship
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Betriebswirtschaftslehre > Lehrstuhl für Tourismus & Zentrum für Entrepreneurship

Mathematisch-Geographische Fakultät > Dissertationen / Habilitationen
DOI / URN / ID:urn:nbn:de:bvb:824-opus4-8776
Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?:Ja
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:33133
Eingestellt am: 05. Apr 2024 11:50
Letzte Änderung: 08. Apr 2024 09:55
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/33133/
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