Die Berufung des Paulus : Bruch-Stelle und Kontinuität zugleich

Kurzfassung/Abstract

Der Artikel beleuchtet das Berufungserlebnis des Paulus, auf das er in seinen Briefen an einigen wenigen Stellen zu sprechen kommt. Dieses Erlebnis drückt Paulus mit Hilfe von Vorstellungen aus alttestamentlichen Prophetenberufungen aus, so dass daraus Rückschlüsse auf das paulinische Selbstverständnis zu entnehmen sind. Paulus erfährt diese Berufung als ein inneres Gewahr-Werden einer neuen Erkenntnis, die ihn dazu bringt, sein bisheriges Leben völlig auf den Kopf zu stellen und zum Verkünder Jesu zu werden, den er nun als Gottessohn und Messias erkannt und erfahren hat. Insofern ist diese Erfahrung eine Bruch-Stelle im Leben des Paulus. Gleichzeitig gibt es Aspekte der Kontinuität; denn Paulus bleibt zeit seines Lebens Jude. Der Gott, durch den er sich nun zur Verkündigung des Gottessohnes Jesu berufen fühlt, ist der selbe Gott Israels, für den er schon in seinem bisherigen Leben eiferte. Nur muss Paulus nun sein Jüdischsein neu begreifen lernen.