Titelangaben
Mehler-Klamt, Amrei Christin ; Huber, Jana ; Köstler, Natascha ; Warmbein, Angelika ; Rathgeber, Ivanka ; Fischer, Uli ; Eberl, Inge:
Robotische Frühmobilisation auf der Intensivstation - kann ein robotisches System zur Frühmobilisation mobilisierendes Fachpersonal entlasten?
2022
Veranstaltung: DIVI22 : Starke Teams durch Kommunikation : 22. Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, 30.11.-02.12.2022, Hamburg.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Poster)
Volltext
Slideshow
Download (764kB) |
Kurzfassung/Abstract
Fragestellung
Wie erleben Fachpersonen, die an der Frühmobilisation von Intensivpatient*innen beteiligt sind, den Einsatz eines robotischen Systems zur Frühmobilisation hinsichtlich Be- und Entlastung?
Methodik
Es wurde eine qualitative Längsschnittstudie [1] zu drei Erhebungszeitpunkten durchgeführt. Hierzu wurden insgesamt 29 episodische Interviews [2] (T1= 13, T2= 13, T3= 3) mit mobilisierendem Pflegepersonal geführt. In T1 wurden Interviews zum Erleben der konventionellen Mobilisation und in T2 und T3 zum Erleben der roboter-assistierten (Früh-) Mobilisation. In T2 wurden nicht-routinierte und in T3 routinierte Anwender*innen befragt. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse [3].
Ergebnis:
Im Vergleich zur konventionellen Mobilisation wurde die Mobilisation mit dem robotischen System von allen Befragten als körperlich weniger belastend bzw. sogar überwiegend als körperlich entlastend erlebt. Die psychische Belastung beim Einsatz des robotischen Systems war vor allem bei den nicht-routinierten Anwender*innen (T2) höher als bei der konventionellen Mobilisation (T1). Hierbei waren insbesondere der hohe zeitliche Aufwand in der Vor- und Nachbereitung der robotischen Frühmobilisation und die Integration der Mobilisation in die Tagesabläufe die größten Herausforderungen. Ferner wurden die fehlende Routine und die damit verbundene Unsicherheit im Umgang mit dem System als Schwierigkeiten benannt. Von den Anwender*innen des robotischen Systems (T2 und T3) wurde generell als belastend empfunden, wenn Patient*innen mit dem Gerät behandelt wurden, die laut ihrer Einschätzung besser von einer konventionellen Therapie profitiert hätten (z. B. Patient*innen, die schon selbstständig an der Bettkante sitzen können).
Schlussfolgerung:
Physisch kann das angewendete System entlasten, psychisch stellt es vor allem durch die Dauer der Vor- und Nachbereitungszeit noch keine Entlastung aller Anwender*innen dar. Routine im Umgang mit dem robotischen System und die Auswahl geeigneter Patient*innen scheint den entscheidenden Unterschied zwischen Be- und Entlastungsempfinden darzustellen.
Quellen:
[1] Thiersch, S. (2020). Qualitative Längsschnittforschung: Bestimmungen, Forschungspraxis und Reflexionen. Verlag Barbara Budrich. https://elibrary.utb.de/doi/book/10.3224/9783847412076
[2] Lamnek S. & Krell C. (2016): Qualitative Sozialforschung: mit Online-Material. 6th ed. Weinheim: Beltz.
[3] Mayring, P. (2015): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 12., überarb. Aufl. Weinheim: Beltz
Forschungsprojekte
Weitere Angaben
Publikationsform: | Veranstaltungsbeitrag (unveröffentlicht): Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Poster |
---|---|
Sprache des Eintrags: | Deutsch |
Institutionen der Universität: | Fakultät für Soziale Arbeit (FH) > Professur für Pflegewissenschaft |
Titel an der KU entstanden: | Ja |
KU.edoc-ID: | 30978 |
Letzte Änderung: 05. Dez 2022 14:33
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/30978/