Transformation oder Reproduktion? Die Musikschule der Barenboim-Said Stiftung und ihr Anspruch auf gesellschaftliche Veränderung

Kurzfassung/Abstract

"Die Musikschule der Barenboim-Said-Stiftung in der West Bank fungiert im vierten und letzten Diskursraum "Bilden" als Beispiel für jene musikalischen und musikpädagogischen Großprojekte, die explizit mit dem Anspruch einer transformatorischen Wirkung in Gesellschaften auftreten. Marion Haak-Schulenburg entwicklet in ihrem Beitrag akribisch die unterschiedlichen Perspektiven auf die Musikschule und die mit ihnen einhergehenden Erwartungshaltungen an die künstlerisch-pädagogische Arbeit. Im Zusammenspiel von transformatorischen Ansprüchen der Initiatoren, impliziten und expliziten Zuschreibungen an das Repertoire der westlichen klassischen Musik, Lebensrealitäten der möglihcen Adressat*innen vor Ort sowie den politischen Verstrickungen und Interessen der beteiligten Länder deckt sie eine Komplexität auf, der gegenüber die politischen Losungen von 'mehr Frieden durch Musik' und die daran geknüpften "Versprechungen des Ästhetischen" (Yvonne Ehrenspeck) im Zuge der vermeintlichen Bildungsfunktion von Kunst zumindest eindimensional erscheinen müssen.(...)" (Zitiert aus der Einleitung, S. 12 f.)