Vom globalen Miteinander : Plädoyer für komplexes Denken in den Internationalen Beziehungen und in der Friedensforschung

Kurzfassung/Abstract

Ausgerechnet die politikwissenschaftliche Teildisziplin, die sich mit Schlüsselfragen, wie Krieg und Frieden, grenzüberschreitendem politischen wie nichtpolitischen Austausch, wenn nicht dem Globalen befassen will, fehlt in der komplexen Welt des 21. Jahrhunderts das nötige wissenschaftliche Handwerkszeug dazu – philosophisch, theoretisch wie methodisch. Doch nur, so die These des Vortrags, wenn die Internationalen Beziehungen (IB) das Grundphänomen der Komplexität unserer Welt endlich ernst nehmen, das bisherige metaphorische Reden darüber hinter sich lassen und komplexes Denken in ihrem Forschen und Lehren konsequent weiter aufgreifen, werden sie einen relevanten wissenschaftlichen Beitrag leisten können, den Herausforderungen des globalen Miteinanders im „Heimatland Erde“ zu begegnen. Dafür bedarf es – mit Edgar Morin – einer tiefgreifenden Reform des Denkens im Fach, für die ich ausdrücklich plädiere. Dafür geht mein Vortrag den unveränderten Problemen der IB dabei, dem Stand der Rezeption komplexen Denkens im Fach sowie dessen potentiell weitreichender Perspektiven für eben dieses nach.