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Politische Partizipation und Repräsentation in Brasilien : eine Fallstudie zur Konsolidierung der neuen Demokratien in Lateinamerika

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Krause, Silvana:
Politische Partizipation und Repräsentation in Brasilien : eine Fallstudie zur Konsolidierung der neuen Demokratien in Lateinamerika.
2006
(Dissertation, 2003, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Volltext

Kurzfassung/Abstract

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Prozessen der Konsolidierung der neuen Demokratien in Lateinamerika. Die Analyse von Verlauf und Erfolg der demokratischen Konsolidierung gewann als Untersuchungsgegenstand der politikwissenschaftlichen Forschung zu Lateinamerika an Bedeutung, seitdem die dortigen autoritären Regime durch neue zivile Regierungen ersetzt wurden. Vor diesem Hintergrund stellten sich erneut viele schon länger diskutierte Fragen über die Qualität der politischen Systeme auf dem Kontinent. Dabei wurde einerseits deutlich, dass alte Forschungsfragen über die (In-)Stabilität und über die Natur der politischen Systeme Lateinamerikas noch nicht abschließend geklärt sind. Andererseits wurde ersichtlich, dass die Ausbildung der neuen Regime auch neue Herausforderungen und Fragen aufwarf.
Was die Konsolidierungsforschung selbst betrifft, so lassen sich zwei Phasen unterscheiden. Dabei ging es zunächst darum, Faktoren zu identifizieren, die einst den Zusammenbruch gewählter Regierungen und den Übergang zu autoritären Regimen befördert hatten. In vergleichender Perspektive sollte erschlossen werden, ob sich analoge Belastungen auch jetzt – in der nachautoritären Phase – in den neuen Demokratien fänden. Dies schien wichtig, um besser abschätzen zu können, wie gut die Überlebenschancen der neuen Demokratien waren oder sind. Dabei bestand weithin Konsens, dass der Fortbestand solcher Risiko-Faktoren, die vor der autoritären Phase zum Zusammenbruch gewählter Regierungen beigetragen hatten, ein Indiz dafür wäre, dass auch die jungen Demokratien nur geringe Überlebenschancen hätten. Doch die reale Entwicklung der neuen lateinamerikanischen Demokratien ließ dann immer klarer hervortreten, dass die jungen Demokratien – trotz mancher problematischen Erblast – insgesamt doch gute Chancen hatten, sich als demokratische Systeme zu festigen. Die Konsolidierungsforschung stand damit vor wesentlich neuen Fragestellungen, die eine neue Forschungsphase begründeten. Zwei Grundlinien kennzeichneten folglich den neuen Problemhorizont der Konsolidierungsforschung.
Die erste, mit der ersten Phase noch eng verbundene Grundlinie, hat mit dem Weiterbestand der Faktoren, die zum Zusammenbruch gewählter Regierungen vor der autoritären Phase in mehreren lateinamerikanischen Ländern geführt hatten, zu tun. Man wollte wissen, warum die neuen Demokratien trotzdem überlebten. Hier rückten zwei unterschiedliche Erklärungsansätze in den Vordergrund. Erstens wurde darauf verwiesen, dass die Faktoren, die für den Zusammenbruch gewählter Regierungen vor der autoritären Phase verantwortlich waren und zum Teil weiter Bestand hatten, den Zusammenbruch gewählter Regierungen offenbar nicht hinreichend zu erklären vermochten.
Der zweite Erklärungsansatz ging davon aus, dass die neuen Demokratien sich auch auf neue bzw. zusätzlich eingeführte Faktoren der Stabilisierung stützen konnten. Demnach waren zwar relevante Belastungsfaktoren, die einst den Zusammenbruch gewählter Regierungen mit bewirkt hatten, auch in den neuen Demokratien weiterhin vorhanden. Sie konnten jedoch durch neue, stabilisierende Faktoren, die vor der autoritären Phase nicht von Belang waren, neutralisiert oder in ihrer Wirkmacht entscheidend eingeschränkt werden.
Die zweite Grundlinie der neuen Phase der Konsolidierungsforschung interessierte sich weniger für die Frage eines möglichen autoritären Rückfalls. Sie setzte sich vielmehr mit dem Konsolidierungsprozess selbst auseinander. Es wurde analysiert, wie die neuen Demokratien funktionierten und inwieweit sie sich als solche konsolidierten. Zur Diskussion standen also die Fortschritte und die Qualität der jungen Demokratien. Die vorliegende Arbeit schließt sich dieser zweiten Grundlinie an. Im Mittelpunkt der Abhandlung steht deshalb eine Fallstudie. Mit Hilfe einer empirischen Untersuchung soll ein konkreter Konsolidierungsprozess erfasst und – fokussiert auf das Beispiel des Bundesstaates Goiás – analysiert werden, inwieweit die demokratische Konsolidierung in der brasilianischen „Neuen Republik“ gelang. Dabei ist jedoch schon vorab zu bemerken, dass die Studie keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Schließlich wäre die Annahme illusorisch, einen Konsolidierungsprozess in all seinen Facetten vollständig erfassen zu können.

The present work describes the consolidation process of the new democracies in Latin America. The analysis about the process and success of the democratic consolidation have been developed in terms of importance in researches since the authoritarian systems in the region were replaced by civil governments. Analysing this context, a lot of debated topics about the quality of the political systems in the continent have come up again. Following this rational thought, it was put in evidence that old topics related to the stability and origin of the political systems in Latin America were not yet enoughly responded. On the other hand, it was clear that the constitution and formation (creation) of the new systems promoted new questions for the research.
In relation with the research about the consolidation, two fases are distinguished. First, the identification of the factors that were responsible for the end (dissolution) of the democratic systems and contributed for the creation of the authoritarian systems. In a comparable perspective, the objective was to observe if these factors were also present in the new democracies. It was important for evaluation of the chances of survival of the new democracies. Consequently, there was a common sense that the existence of these risky factors that contributed for the end of the democratic systems would be the clue that the new democracies would also have few chances of survival. However, the development of the new democracies enphasized that besides the heritage and maintainance of some negative factors for the democracy, they had good chances of survival.
The research about the democratic consolidation pointed new topics that began a new fase of investigations. Two researching lines were put in evidence. One, still related with the first fase of investigation about the permanence of the factors that contributed for the end of the democratic systems. It had the intention of knowing the reasons why the democracies survived even with the stablisment of the factors that contributed for its dissolution. First, something that called attention was that the factors pointed to explain the dissolution of the democracies were not enough to detail the end of those democracies.
The second explanation came from the argument (fact) that the new democracies were being consolidated due to new establishing factors that were not present in other moments. So even with the permanence of stablishing factors, that contributed for the end of the democracy in the region in other periods of time, there are new elements that sustain (support) the new democracies and impede the dissolution of the systems.
The second research line of the new fase of investigation about the consolidation doesn´t care about the possibility of a return of the authoritarian systems. It concentrates more in analysing the consolidation process. It worries about the way how the new democracies work and how they have been consolidated.
On the second one we can mention the advances and quality of the young democracies. In the centre of this work is a case study. With the resource of an empiric research, the intention is evaluate concretely the process of consolidation, focused on an example of the State of Goias- to analyze the process of democratic consolidation in the New Brazilian Republic. It´s important to consider that this study doesn´t have an ilusory intention of presenting a process of consolidation in all of its parts.

Weitere Angaben

Publikationsform:Hochschulschrift (Dissertation)
Schlagwörter:Brasilien, Partei, Demokratisierung, Systemtransformation, Politische Kultur. - Demokratiebegriffe, Konsolidierung junger Demokratien, Politische Partizipation und Repräsentation Brasiliens, Fallstudie junger Demokratien. - Democracy theory, Consolidation young Democracy, Participation and political representation in Brazil, Case Study about young Democracy. - Political science
Institutionen der Universität:Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät > Politikwissenschaft > Lehrstuhl für Internationale Beziehungen
Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät > Dissertationen / Habilitationen
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:2351
Eingestellt am: 17. Aug 2009 16:07
Letzte Änderung: 01. Jan 2010 21:31
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/2351/
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