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Arbeitsbedingungen von Kinderkrippen-Erzieherinnen in Bayern – was Erzieherinnen und Kindern Stress macht

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Sulz, Serge K. D.:
Arbeitsbedingungen von Kinderkrippen-Erzieherinnen in Bayern – was Erzieherinnen und Kindern Stress macht.
In: Sulz, Serge K. D. ; Walter, Alfred ; Sedlacek, Florian (Hrsg.): Schadet die Kinderkrippe meinem Kind? : worauf Eltern und ErzieherInnen achten und was sie tun können. - München : CIP-Medien, 2018. - S. 169-182
ISBN 978-3-86294-063-9

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Kurzfassung/Abstract

Wir führten Interviews mit Erzieherinnen durch. Diese Interviews bestätigten Art und Ausmaß der Missstände in deutschen Kinderkrippen. Die Arbeitsbedingungen schienen so, dass ein viel zu großer Anteil der Erzieherinnen ihrem Beruf nicht mehr gern nach gingen. Selbst wenn zwischen 50 und 70 % der Erzieherinnen nur wenige Kritikpunkte hatten (Gehalt, zu lange Arbeitszeiten, zu viele Kinder je Erzieherin, zu geringes Alter des Kindes bei Aufnahme in die Krippe, zu kurze Eingewöhnungszeiten), dürfen wir die mit ihren Arbeitsbedingungen unglücklichen bzw. durch diese Arbeitsbedingungen gestressten Erzieherinnen (30 bis 50 %) nicht einfach übersehen. Diese erzeugen Stress, der sich auf die Kinder auswirkt, ebenso sehr wie der Stress der berufstätigen Eltern. Das sind die, die sich nicht im von der Politik gewünschten Ausmaß anpassen können. Sie kündigen, wenn sie es nicht mehr aushalten, so dass eine erhöhte Fluktuation des Personals entsteht sowie ein Fachkräftemangel, der den Stress der zurückgebliebenen zusätzlich erhöht. Wenn es gelingt, für Erzieherinnen Stressprävention anzubieten, ist ein wichtiger Schritt aus der Misere heraus getan.
Es wurde sehr deutlich, dass viele Erzieher in Kinderkrippen keine Erfahrung und vor allem keine Zusatzausbildung für die Betreuung von U3-Kindern (Kinder unter 3 Jahren) haben. Eine Zusatzausbildung (berufsbegleitend im Umfang von z. B. 180 Stunden inklusive Selbsterfahrung) ist neben Supervision und der Umsetzung obiger Ampel-Empfehlungen eine der wichtigsten Sofortmaßnahmen, die für eine Stress-Reduktion bei allen (Erzieher, Kinder und Eltern) sorgen würde. Diese Änderungen müssten flankiert werden von der Abschaffung des Kapitels VIII des Sozialgesetzbuchs und der Länder-Kindertagesstättengesetze, die festlegen, dass Eltern einen Anspruch auf einen Platz in einer Kinderkrippe quasi ab Geburt haben und die genau dadurch Stress-Hauptursache sind.
Bezüglich weiterer Forschung ist von größter Bedeutung, dass z. B. Elternbefragungen nach Angaben von Methodenkritikern keine brauchbaren Daten liefern. Methodisch ist es zwingend erforderlich nur noch
a) Beobachtungsstudien durchzuführen wie die von Samel und Wedlich (in diesem Buch)
b) Cortisol-Speichelmessungen im Querschnitt und im Längsschnitt durchzuführen.
Ohne diese beiden methodischen Schwerpunkte bleiben Studien widersprüchlich und lassen die wichtigsten Fragen offen.

Weitere Angaben

Publikationsform:Aufsatz in einem Buch
Schlagwörter:Stress bei Kinderkrippen-Erzieherinnen, Kindern und Eltern
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Philosophisch-Pädagogische Fakultät > Pädagogik > Lehrstuhl für Sozial- und Gesundheitspädagogik
Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?:Nein
Begutachteter Aufsatz:Ja
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:22030
Eingestellt am: 06. Nov 2018 12:48
Letzte Änderung: 27. Jan 2022 22:59
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/22030/
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