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Urteile und Engagements angesichts der Finanzmarktkrise [Abstract]

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Sirrenberg, Manuela ; Kals, Elisabeth:
Urteile und Engagements angesichts der Finanzmarktkrise [Abstract].
In: Nerdinger, Friedemann ; Curth, Susanne (Hrsg.): Arbeit - Organisation - Wirtschaft: Wissenschaft für die Praxis : 7. Tagung der Fachgruppe Arbeits-, Organisations-, und Wirtschaftspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. - Rostock : Universität Rostock, 2011. - S. 206-207
ISBN 978-3-00-035421-2

Kurzfassung/Abstract

Die Finanzmarktkrise ist nicht nur ein ökonomisch-politisches, sondern auch ein psychologisch relevantes Thema, bei dem es auch um Einstellungen und Engagements in der allgemeinen Bevölkerung geht.
Daher wurde im Frühjahr 2009 - und somit nach dem vorläufigen Höhepunkt der Krise - eine Befragung mit 438 Teilnehmern durchgeführt, die sowohl Vertreter der allgemeinen Bevölkerung als auch Experten aus dem Finanzsektor umfasste. Die Studie untersuchte folgende Fragestellungen: Welche Urteile bestehen in der deutschen Bevölkerung gegenüber staatlichen Finanzierungshilfen zur Rettung insolvenzbedrohter Banken? In welchem Ausmaß bestehen Engagementbereitschaften zur Unterstützung bzw. Ablehnung staatlicher Finanzierungshilfen? Und welche Motivstrukturen liegen diesen Bereitschaften zugrunde? Die Studie geht ebenfalls der Frage nach, wie und in welchem Ausmaß sich Experten der Finanzbranche und Laien in ihren Urteilen und Bereitschaften unterscheiden.
Die korrelativen Befunde der Gesamtstichprobe zeigen zunächst bedeutsame Zusammenhänge zwischen der Beurteilung staatlicher Finanzierungshilfen einerseits und erlebter Gerechtigkeit (r=.61**) sowie Vertrauen in die Bundesregierung (r=.40**) andererseits. Die regressionsanalytischen Ergebnisse bestätigen Gerechtigkeitsvariablen als Prädiktoren zur Vorhersage der Engagementbereitschaft zur Unterstützung staatlicher Finanzierungshilfen (R2=.19). Der Vergleich parallelisierter Stichproben der Beschäftigten der Finanzbranche als Experten mit Beschäftigten anderer Branchen zeigt schließlich bedeutsame Unterschiede u.a. bei Effizienzurteilen bezüglich staatlicher Finanzierungshilfen als auch beim Vertrauen in die Bundesregierung (d > 0.5).
Damit steht die Studie mit Forschungsbefunden in Einklang, die (Un)Gerechtigkeitserleben als wichtiges Motiv für Engagements und letztlich für den Erfolg politischer Maßnahmen beschreiben. Auch mit Blick auf insolvenzbedrohte EU-Mitgliedstaaten sind die praktischen Implikationen der vorliegenden Studie zu diskutieren, ohne dabei zu übersehen, dass weitere Untersuchungen, etwa bezüglich der Übertragbarkeit der Ergebnisse, notwendig sind.

Weitere Angaben

Publikationsform:Aufsatz in einem Buch
Schlagwörter:Finanzmarktkrise, Gerechtigkeit, Vertrauen, Verantwortung
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Philosophisch-Pädagogische Fakultät > Psychologie > Professur für Sozial- und Organisationspsychologie
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:10715
Eingestellt am: 20. Sep 2012 10:21
Letzte Änderung: 28. Sep 2012 18:17
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/10715/
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