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Selbstexemplarität in sozialen Medien : Ein Zugang zur digitalen Selbstpräsentation mit Hannah Arendt

Self-Exemplarity in Social Media : Approaching Digital Self-Presentation with Hannah Arendt

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Zöpfl, Katharina:
Selbstexemplarität in sozialen Medien : Ein Zugang zur digitalen Selbstpräsentation mit Hannah Arendt.
In: Zeitschrift für Praktische Philosophie. 12 (2025) 1. - S. 231-256.
ISSN 2409-9961

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https://doi.org/10.22613/zfpp/12.1.10

Kurzfassung/Abstract

Dieser Beitrag untersucht digitale Selbstpräsentation in sozialen Medien anhand des Begriffs der Selbstexemplarität, der durch Hannah Arendts Konzept der Exemplarstruktur und ihre Reflexion über das Wer der Person inspiriert ist. Es wird die These vertreten, dass sich im digitalen Raum eine spezifische Form der Selbstpräsentation entfaltet, die über Arendts Begriff der Selbstpräsentation hinausgeht. Hierzu werden die Begriffe der Selbstexemplarität, des Selbstexempels und des Selbstexemplars eingeführt. Selbstexemplarität ist kein ausschließlich digitales Phänomen, doch das Digitale verändert die Bedingungen und Auswirkungen dieses Prozesses grundlegend. Während sich analoge Selbstexemplarität in flüchtigen Momenten der Interaktion mit der Mitwelt vollzieht, entstehen im Digitalen fortlaufend Selbstexemplare – konkrete, sicht- und haltbare Artefakte wie Posts, Bilder oder Videos. Diese Selbstexemplare formen das digitale Selbst und können immer wieder bearbeitet und angepasst werden. Das Selbstexempel hingegen ist das idealisierte Bild der eigenen Person, das als Orientierungspunkt dient und durch die Gesamtheit der Selbstexemplare geformt wird. Selbstexemplarität beschreibt die Dynamik dieses Wechselspiels: den kontinuierlichen Prozess der Selbstdarstellung und Selbstgestaltung im digitalen Raum. Im Begriff der Selbstexemplarität zeigt sich eine zentrale Verschiebung im Verständnis von Exemplariät: Während gängige Theorien davon ausgehen, dass sich Individuen an anderen orientieren und diese als Vorbilder nehmen, zeichnet sich digitale Selbstexemplarität dadurch aus, dass das eigene Selbstbild zum Maßstab wird. In diesem Prozess fungiert das digitale Profil als Selbstexempel, das kontinuierlich an der imaginierten Perspektive der digitalen Öffentlichkeit ausgerichtet wird. Es wird gezeigt, dass diese Dynamik der Selbstexemplarität nicht nur die digitale, sondern auch die analoge Existenz der Person beeinflusst.

Weitere Angaben

Publikationsform:Artikel
Schlagwörter:digitale Selbstpräsentation; Hannah Arendt; soziale Medien; narrative Identität; Selbstexemplarität
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Philosophisch-Pädagogische Fakultät > Philosophie > Lehrstuhl für Philosophie
DOI / URN / ID:10.22613/zfpp/12.1.10
Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?:Ja
Peer-Review-Journal:Ja
Verlag:Universität Salzburg
Die Zeitschrift ist nachgewiesen in:
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:35749
Eingestellt am: 10. Nov 2025 11:31
Letzte Änderung: 10. Nov 2025 11:31
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/35749/
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