Titelangaben
Kasparik, Barbara
:
Evidence-based trauma treatment for unaccompanied young refugees : implementation and dissemination of trauma-focused cognitive behavioral therapy.
Eichstätt ; Ingolstadt, 2025. - 144 S.
(Dissertation, 2025, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
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Link zum Volltext (externe URL): https://doi.org/10.17904/ku.opus-991 |
Kurzfassung/Abstract
Unbegleitete junge Geflüchtete (UJGs) sind vor, während und nach ihrer Flucht einer Vielzahl von Belastungsfaktoren ausgesetzt. In der Folge zeigen sie erhöhte Raten psychischer Belastung – insbesondere im Bereich der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Ein Behandlungsmanual mit breiter empirischer Evidenzbasis, das sich auch für die Behandlung von UJGs eignet, ist die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-KVT), die von Cohen, Mannarino und Deblinger (2006, 2017) entwickelt wurde. Trotz der Existenz empirisch validierter Behandlungsansätze für die PTBS im Kindes- und Jugendalter erhalten UJGs häufig keine ausreichende psychotherapeutische Versorgung. Daher ist es notwendig, Faktoren zu identifizieren, die auf Patient:innen-, Therapeut:innen- und Systemebene zu einer erfolgreichen psychotherapeutischen Behandlung beitragen können.
Die vorliegende Dissertation verfolgte vier Fragestellungen. Die erste Veröffentlichung ist eine Metaanalyse zur Wirksamkeit der TF-KVT. Darin fanden wir eine deutliche Symptomverbesserung in den Bereichen PTBS, Depression, Angst und Trauer bei jungen Patientinnen – mit signifikanten Vorteilen gegenüber allen Kontrollbedingungen nach Abschluss der Behandlung. Die zweite Veröffentlichung zeigt, dass ein webbasiertes Trainingsprogramm zu TF-KVT bei den Teilnehmenden zu einem erheblichen Wissenszuwachs führt und eine leicht zugängliche Fortbildungsmöglichkeit für Fachkräfte im Bereich psychischer Gesundheit darstellt. Die dritte Veröffentlichung nutzte qualitative Analysen, um aus Sicht von Psychotherapeutinnen Faktoren zu identifizieren, die eine wirksame Psychotherapie mit UJGs erleichtern. Genannte Faktoren waren u.a. das Vorhandensein strukturierter Schulungsprogramme, verfügbare unterstützende Bezugspersonen und Einrichtungen sowie der Einsatz qualifizierter Dolmetscher:innen. Auf Patient:innenseite identifizierte die vierte Veröffentlichung Alter, Aufenthaltsdauer im Aufnahmeland und die Schwere der PTBS-Symptomatik als bedeutsame Korrelate der Inanspruchnahmeabsicht psychotherapeutischer Hilfe. Die PTBS-Symptomschwere stellte sich als einziger signifikanter Prädiktor der Inanspruchnahmeabsicht heraus; eine tatsächliche Inanspruchnahme war ausschließlich mit dieser Absicht assoziiert.
Diese Dissertation unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Implementierung und Weitergabe von Wissen auf allen Ebenen der an der psychotherapeutischen Versorgung von UJGs beteiligten Personen. Auf Ebene der Fachkräfte ist die fortlaufende Bereitstellung strukturierter Schulungen in evidenzbasierten Manuals entscheidend, da deren Wirksamkeit in der Praxis gut belegt ist. Darüber hinaus müssen individuelle Barrieren auf Seiten der Patient:innen und ihrer Bezugspersonen – etwa Selbststigmatisierung oder mangelndes Wissen über psychische Erkrankungen – durch gezielte Interventionen und Aufklärungsmaßnahmen adressiert werden. Ebenso gilt es, strukturelle Barrieren, die einer Inanspruchnahme entgegenstehen, abzubauen.
Weitere Angaben
| Publikationsform: | Hochschulschrift (Dissertation) |
|---|---|
| Zusätzliche Informationen: | Kumulative Dissertation |
| Schlagwörter: | Jugendlicher Flüchtling; Psychische Gesundheit; Posttraumatisches Stresssymptom; Psychotherapie; Inanspruchnahme |
| Themenfelder: | Flucht und Migration |
| Sprache des Eintrags: | Englisch |
| Institutionen der Universität: | Philosophisch-Pädagogische Fakultät > Psychologie > Lehrstuhl für Klinische und Biologische Psychologie |
| DOI / URN / ID: | 10.17904/ku.opus-991 |
| Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?: | Ja |
| Titel an der KU entstanden: | Ja |
| KU.edoc-ID: | 35379 |
Letzte Änderung: 28. Jul 2025 12:55
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