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Pflegetätigkeiten im ambulanten und stationären Bereich - Bedarf und Anforderungen

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Eberl, Inge:
Pflegetätigkeiten im ambulanten und stationären Bereich - Bedarf und Anforderungen.
2025
Veranstaltung: Pflegesituation in Deutschland - Perspektiven und Herausforderungen / Arbeitsgruppensitzung des ADAC Ärztekollegiums, 16.01.2025, München.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Vortrag)

Kurzfassung/Abstract

Die sektorale Fragmentierung der Gesundheitsversorgung, die demografische Entwicklung und die zunehmende Prävalenz chronischer Krankheiten in allen Altersgruppen sowie die damit einhergehenden Unterstützungsbedarfe stellen die Gesundheitssysteme weltweit vor Herausforderungen. Neben der Finanzierung und dem weiter zunehmenden Fachpersonalmangel geht es um Fragen einer angemessenen Versorgungsqualität der Betroffenen sowie ihrer An- und Zugehörigen (u.a. Statistisches Bundesamt 2025). Diese Entwicklungen werden zu einer quantitativen Zunahme und gleichzeitig zu qualitativen Veränderungen des Bedarfs an Gesundheits- und Sozialleistungen führen. Um diese Herausforderungen zu adressieren, werden auch in Deutschland neue Versorgungsformen und -strukturen erprobt, die eine bedarfsgerechte und qualitativ angemessene Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ermöglichen.
Bereits 1978 betonte die Weltgesundheitsorganisation hinsichtlich nachhaltiger Versorgungsformen die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Primärversorgung (WHO 1978). Grundlegend sind hierbei interprofessionelle Teams, die sich bedarfsorientiert aus Gesundheitsfachpersonen unterschiedlicher Berufsgruppen zusammensetzen und die Versorgung der Betroffenen sowie ihrer An- und Zugehörigen sicherstellen. Ziele sind neben der Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Bevölkerung vor allem auch wirksame Interventionen zur Prävention und Gesundheitsförderung (u.a. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege 2022). In Ländern mit entwickelten Primärversorgungssystemen stellen entsprechend qualifizierte Pflegepersonen, wie z.B. Advanced Practice Nurses, Community Health Nurses, School Health Nurses (DBfK 2022, DIP 2022, WHO 2014, Kultusministerkonferenz 2012) eine zentrale Säule der interprofessionellen Versorgung dar, die zu einer stärkeren Personzentrierung beiträgt und eine Fokussierung der ärztlichen Aufgaben ermöglicht (Doppelfeld et al. 2023, Robert Bosch Stiftung 2021, Laurant et al. 2018).
Insgesamt müssen neben der Ausrichtung auf bedarfsgerechte Versorgungsformen und -strukturen in der Primärversorgung zudem Anreize für die verschiedenen Gesundheitsfachberufe, u.a. in Form von entsprechenden Aufgaben- und Handlungsfeldern, geschaffen werden, um eine angemessene Versorgung aller Altersgruppen in den jeweiligen Versorgungssettings zu ermöglichen (SVR 2024). Des Weiteren müssen Anforderungen wie die Stärkung der pflegenden An- und Zugehörigen, die bedarfsorientierte Personalbemessung mit dem passenden Skill- und Grademix, die Einbindung des Ehrenamts sowie der Einsatz von digitalen und assistenzrobotischen Unterstützungssystemen/Künstliche Intelligenz als Interventionen der Regelversorgung ermöglicht werden.

Literatur:
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (2022): Gesundheitsregionen plus. Gesundheitsregionen plus – Entscheidungen vor Ort treffen (bayern.de) (21.08.2022)
DBfK (2022): Community Health Nursing. Aufgaben und Praxisprofile. www.dbfk.de/chn (25.10.2022)
DIP, Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (2022): Die erweiterte pflegerische Versorgungspraxis. Abschlussbericht der begleitenden Reflexion zum Förderprogramm „360° Pflege – Qualifikationsmix für Patient:innen – in der Praxis“. Abschlussbericht-360Grad_Pflege_Qualifikationsmix.pdf (20.06.2022)
Doppelfeld, S.; Sappok-Laue, H.; Klein, S.: Faber, E., Lauven,, G. (2023): Pflegeexpert_innen in der Primärversorgung von chronisch kranken Menschen. Einblicke in ein laufendes Projekt. Pflege 36(1):56-63. https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000926
Kultusministerkonferenz (2012: Empfehlung zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule, Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.11.2012, http://li.hamburg.de/contentblob/3853640/data/kmk-2012.pdf (11.08.2018)
Laurant, M.; van der Biezen, M.; Wijers, N.; Watananirun, K.; Kontopantelis, E.; van Vught, A.J.A.H (2018): Nurses as substitutes for doctors in primary care. Cochrane Database of Systematic Reviews 2018, Issue 7. Art. No.: CD001271. DOI: 10.1002/14651858.CD001271.pub3
Robert Bosch Stiftung (2021): PORT – Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung. PORT Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung | Robert Bosch Stiftung (bosch-stiftung.de) (21.03.23)
Statistisches Bundesamt (2025): Pflege. Zahl der Pflegebedürftigen steigt bis 2070 deutlich an - Statistisches Bundesamt (08.01.2025)
SVR, Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege (2024):Fachkräfte im Gesundheitswesen. Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource. DOI: 10.4126/FRL01-006400072.. Gutachten_2024_barrierefrei.pdf (svr-gesundheit.de) (23.04.2024)
WHO (1978): Primary Health Care. Report of the International Conference on Primary Health Care. Alma Ata, USSR, 6-12 September 1978. https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/39228/9241800011.pdf?sequence=1 (13.09.2024)

Weitere Angaben

Publikationsform:Veranstaltungsbeitrag (unveröffentlicht): Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Vortrag
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Fakultät für Soziale Arbeit (FH) > Professur für Pflegewissenschaft
Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?:Nein
Titel an der KU entstanden:Nein
KU.edoc-ID:34401
Eingestellt am: 27. Jan 2025 10:09
Letzte Änderung: 27. Jan 2025 10:09
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/34401/
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