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Reha-Empfehlungen nach § 31 SGB XI : Empirie, Diskussion undgesundheitspolitische Implikationen

Rehabilitation Recommendations According to § 31 SGB XI : Empiricism, Discussion and Health Policy Implications

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Herberg, Stephan ; Zerth, Jürgen ; Hammer, Jonas ; Teuteberg, Frank:
Reha-Empfehlungen nach § 31 SGB XI : Empirie, Diskussion undgesundheitspolitische Implikationen.
In: Das Gesundheitswesen. (26. August 2024).
ISSN 0941-3790 ; 1439-4421

Volltext

Volltext Link zum Volltext (externe URL):
https://doi.org/10.1055/a-2369-1175

Kurzfassung/Abstract

Hintergrund
Das Prinzip „Rehabilitation vor Pflege“ ist ein sozialrechtlicher Grundsatz. Einen wichtigen Stellenwert bei den Rehabilitationsempfehlungen nimmt die Empfehlung des Medizinischen Dienstes (MD) im Rahmen der Begutachtung (§ 31 SGB XI) ein. Bei rund drei Prozent seiner Begutachtungen empfiehlt der MD die Durchführung einer Rehabilitation. Nur bei jeder vierten bis fünften Empfehlung folgt der Empfehlung eine tatsächliche Durchführung der Rehabilitationsmaßnahme.

Ziel der Arbeit
Diskutiert werden soll anhand einer Versichertenbefragung der Aspekt, ob die rehabilitativen Potentiale genutzt und ausgeschöpft werden, die aus der Rehabilitationsempfehlung entstehen.

Material und Methoden
Diese Arbeit untersucht insbesondere die Perspektive der Versicherten, die einer Rehabilitationsmaßnahme zugestimmt haben und deren Rehabilitation auch durchgeführt wurde. Nach Auswertung von 586 228 Routindatensätzen mit Pflegebegutachtungen des MD wurden im März 2023 1972 Befragungsbögen versandt, 1116 auswertbare Fragebögen konnten in die Datenauswertung einbezogen werden. In sieben Fragen wurden die Befragten gebeten, retrospektiv den Erfolg und die Zufriedenheit mit der Rehabilitation insgesamt und der Wirksamkeit der durchgeführten Therapien einzuschätzen.

Ergebnisse
Die Auswertung der Ergebnisse zeigt dabei, dass 87 Prozent der Studienteilnehmer eine Rehabilitation wiederholen würden. Auch die Einschätzung zum Reha-Erfolg in Bezug auf den längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit hat Gewicht. Auf der anderen Seite werden nach wie vor nur rund 10 Prozent der durchgeführten Rehabilitationen ambulant durchgeführt.

Schlussfolgerungen
Als eine Begründung für die geringe Teilnahme an Rehabilitationsmaßnahmen wurde bisher angenommen, dass Pflegebedürftige im Jahr vor der Reha-Empfehlung schon Maßnahmen der Rehabilitation erhalten hätten. Die Ergebnisse der Auswertung der Routinedaten einer Krankenkasse können diese Annahme jedoch widerlegen. So richtet sich der Blick auf die angebotenen und dann wahrgenommen Möglichkeiten, Reha-Leistungen in Anspruch zu nehmen. Es gilt zu diskutieren, ob die in Deutschland noch starke Ausrichtung auf stationäre Rehabilitation sowohl medizinisch als auch mit Blick auf die Präferenzen der Rehaberechtigten zeitgemäß sind. Aspekte für individuelle, ambulante und ggf. mobile Rehabilitationsangebote können daher geeignetere Mittel der Wahl sein, die auch den Ansprüchen an individuelle Mobilität und Autonomie und dem Wunsch, Reha in ein häusliches Umfeld einzupassen, gerecht werden.

Weitere Angaben

Publikationsform:Artikel
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Fakultät für Soziale Arbeit (FH) > Professur für Management in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens
DOI / URN / ID:10.1055/a-2369-1175
Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?:Nein
Peer-Review-Journal:Ja
Verlag:Thieme
Die Zeitschrift ist nachgewiesen in:
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:33734
Eingestellt am: 04. Okt 2024 10:33
Letzte Änderung: 04. Okt 2024 10:33
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/33734/
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