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Die Urwälder Amazoniens : Lebensräume, Kontaktzonen, Projektionsfelder

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Die Urwälder Amazoniens : Lebensräume, Kontaktzonen, Projektionsfelder.
Hrsg.: Gordon, Sergej ; Lay Brander, Miriam
Berlin : Neofelis, 2024. - 212 S.
ISBN 978-3-95808-432-2 ; 978-3-95808-483-4

Kurzfassung/Abstract

Brennpunkt Amazonien

Die Wälder des Amazonas-Beckens weisen die größte Biodiversität aller tropischen Wälder auf. In den letzten Jahren ist Amazonien infolge der ausgedehnten Landnahmepraxis, der weitläufigen Rodungen und Waldbrände jedoch buchstäblich zum Brennpunkt eines Konflikts zwischen den Interessen der Agrarindustrie und der Sorge um den Fortbestand des Planeten Erde geworden.

Die Urwälder Amazoniens versammelt interdisziplinäre Perspektiven auf eine von jeher ökonomisch und ideologisch umkämpfte Weltregion. Zehn historische, umwelt- und wissenschaftsgeschichtliche, ethnologische, literatur- sowie politikwissenschaftliche Fallstudien geben fundierte Einblicke in das lokale Beziehungsgeflecht mit globaler Reichweite, von den ersten Vorstößen spanischer Missionare und Soldaten, über die wissenschaftlichen Expeditionen des 18. und 19. Jahrhunderts bis hin zu aktuellen Auseinandersetzungen um Zugang, Kontrolle oder Nutzung der Urwälder und der in ihnen enthaltenen Ressourcen.

Eine immer wieder aufscheinende Kernthese ist die Unhaltbarkeit des nicht nur in Lateinamerika unterstellten Gegensatzes zwischen Zivilisation und Barbarei, der nicht-industrialisierten Kulturgemeinschaften bis heute die Existenzgrundlage entzieht. Ein Leitmotiv zahlreicher Beiträge liegt daher in der Konfliktlinie zwischen nachhaltigen, ‚minimalinvasiven‘, indigenen Lebensweisen vor Ort und einer tiefgreifenden, die Biodiversität Amazoniens beeinträchtigenden Verwertungsmentalität externer Akteur*innen.

Einer fatalen Resignation angesichts der Genozide, Öko- und Epistemizide in Amazonien versuchen die Beiträge mit dem kenntnisreichen Aufdecken von globalen Zusammenhängen zu begegnen. Dass Amazonien nicht nur eine Weltregion, sondern auch ein ideengeschichtlicher Topos ist, den europäische Gesellschaften mitgestaltet haben und daher auch in Zukunft schützend mitgestalten müssen, ist eine These, zu der die Autor*innen neue Ideen und Erkenntnisse beisteuern. Einige Beiträge lateinamerikanischer Forscher*innen wurden für den Band erstmals ins Deutsche übersetzt.

Weitere Angaben

Publikationsform:Buch
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Romanistik > Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft II
Zentrale Forschungseinrichtungen > Zentralinstitut für Lateinamerika-Studien
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:33697
Eingestellt am: 23. Sep 2024 08:36
Letzte Änderung: 23. Sep 2024 11:16
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/33697/
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