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Monte Verità und Glastonbury : „Neuromantische Heterotopien“ des 20. und 21. Jahrhunderts ; eine Fallstudie über Orte der Projektion antimoderner, naturgebundener und gesellschaftskritischer Lebensentwürfe

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Carnelli, Silvia:
Monte Verità und Glastonbury : „Neuromantische Heterotopien“ des 20. und 21. Jahrhunderts ; eine Fallstudie über Orte der Projektion antimoderner, naturgebundener und gesellschaftskritischer Lebensentwürfe.
2024. - 240 S.
(Dissertation, 2022, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Volltext

Kurzfassung/Abstract

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in der Kommune auf Monte Verità eine Lebensweise nach den Grundsätzen der Lebensreformbewegung praktiziert. Zur gleichen Zeit zog Glastonbury mit seiner Legende um König Artus und seiner mystischen Aura zahlreiche Vertreter theosophischer und okkulter Bewegungen an. Seit Beginn der „Glastonbury Festivals“ in den 1970er Jahren haben sich auch Hippies, Ley-Lines-Hunters, neuheidnische Gruppen und Anhänger der New-Age-Bewegung dort angesiedelt. Beide Orte fungieren als Experimentierfelder für eine antimoderne, naturbasierte Lebensweise, sowie für das eskapistische Interesse für nicht christliche, fernöstliche und wenig institutionell geprägte Religionsformen. Diese Tendenzen nehmen in der derzeitigen Gesellschaft an Popularität zu und benötigen eine kritische Reflexion durch die kulturgeschichtliche Analyse.
Dadurch lässt sich auch verdeutlichen, dass die Vorstellungen der Bewegungen, die sich an beiden Orten gesammelt haben – das Interesse für das Mystische, die Sakralisierung der Natur und Hinwendung zur vormodernen und vorchristlichen Vergangenheit – auf das Gedankengut der deutschen und englischsprachigen Frühromantik zurückzuführen sind. Gleichzeitig entsprechen beide Orte aufgrund ihrer Funktion als Zufluchtsorte für gesellschaftskritische Lebensentwürfe, den Merkmalen von Foucaults Heterotopien: „andersartige Räume“, d.h. Orte für all jene, die eine Abweichung von der Gesellschaft, sei es im sozialpolitischen oder religiös-spirituellen Sinne, aufweisen. Daher entstand der Begriff der „neuromantischen Heterotopien“. Dieser fasst einerseits die Funktion beider Orte für das europäische kulturelle Gedächtnis zusammen, andererseits eröffnet er die Möglichkeit einer Kategorisierung weiterer ähnlicher Orte und somit neue Horizonte für die kulturgeschichtliche Forschung.

Weitere Angaben

Publikationsform:Hochschulschrift (Dissertation)
Schlagwörter:Monte Verità; Glastonbury; Heterotopie; Neuromantik; Esoterik; Gegenkultur; Geschichte
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Anglistik/Amerikanistik > Anglistik > Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Dissertationen / Habilitationen
DOI / URN / ID:urn:nbn:de:bvb:824-opus4-8955
Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?:Ja
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:33336
Eingestellt am: 02. Mai 2024 14:52
Letzte Änderung: 06. Mai 2024 13:25
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/33336/
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