Titelangaben
Mehler-Klamt, Amrei Christin ; Huber, Jana ; Warmbein, Angelika ; Rathgeber, Ivanka ; Fischer, Uli ; Eberl, Inge:
Die Frühmobilisation von Intensivpatient*innen – eine Analyse des IST-Zustandes mit mobilisierenden Fachpersonen an einem Universitätsklinikum.
2022
Veranstaltung: 23. Jahrestagung des EbM-Netzwerks 2022, 1.-3.09.2022, Lübeck.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Poster)
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Link zum Volltext (externe URL): https://doi.org/10.13140/RG.2.2.23801.54887 |
Kurzfassung/Abstract
Fragestellungen
1. Welches Verständnis von Frühmobilisation liegt bei mobilisierendem Fachpersonal auf Intensivstationen vor?
2. Wie wird Frühmobilisation auf Intensivstationen gestaltet?
3. Welche Faktoren hemmen und welche Faktoren fördern die Durchführung der Frühmobilisation von Intensivpatient*innen?
Methode
Mittels qualitativer Querschnittstudie wurden Pflegefachpersonen, Physiotherapeut*innen und verschiedener Intensivstationen am LMU Klinikum München mittels halbstrukturierter Gruppendiskussionen befragt. Die Interviews wurden durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) kombiniert mit deduktiver und induktiver Kategorienbildung nach Kuckartz (2016) ausgewertet. Die Gruppendiskussionen wurden nach der dokumentarischen Methode (Bohnsack 2009) ausgewertet.
Ergebnisse
1. Es gibt uneinheitliche Einstellungen zum Frühmobilisationsbeginn. Einige Befragte sprechen von Mobilisationsversuchen in Aufwachphasen von Patient*innen unabhängig von patient*innenbezogenen Parametern, andere machen den Frühmobilisationsbeginn abhängig von patient*innenbezogenen Parametern wie Hämodynamik.
2. Es gibt kein Stufenschema für Frühmobilisationen. Die Befragten wenden eigene Konzepte an, die teilweise an Stufenschemata angelehnt sind.
Physiotherapie und Pflege sind standardmäßig für die Frühmobilisation von Intensivpatient*innen zuständig; Ärzt*innen kommen nur hinzu, wenn die Patient*innen Besonderheiten aufweisen.
3. Als hemmende Faktoren werden fehlendes Personal und Equipment, Zeitdruck, mangelnde Motivation von Personal oder Patient*innen und mangelnde Kooperation im interdisziplinären Team angeführt.
Die fördernden Faktoren sind angemessene Absprachen im interdisziplinären Team, motiviertes Personal bzw. Patient*innen, zeitliche Ressourcen, ausreichend und geschultes Personal, genug Hilfsmittel.
Schlussfolgerungen
Frühmobilisation wird von mobilisierendem Fachpersonal sehr unterschiedlich wahrgenommen. Die Frühmobilisationsgestaltung scheint am LMU Klinikum zwar an Stufenschemata angelehnt zu sein, ein einheitliches Mobilisationsschema nach dem alle Patient*innen frühmobilisiert werden, gibt es jedoch nicht.
Zur Durchführung von Frühmobilisation, sollten genügend Hilfsmittel, personelle und zeitliche Ressourcen sowie eine gute Zusammenarbeit im interdisziplinären Team vorhanden sein.
Literaturverzeichnis
Bohnsack, R. (2009). Dokumentarische Methode. In R. Buber & H. H. Holzmüller (Eds.),
Lehrbuch. Qualitative Marktforschung: Konzepte - Methoden - Analysen (2nd ed.),
S. 318–330. Wiesbaden: Gabler Verlag / GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden.
Kuckartz, U. (2016). Qualitative Inhaltsanalyse. Weinheim: Beltz Juventa.
Mayring, P. (2015): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 12., überarb. Aufl. Weinheim: Beltz.
Forschungsprojekte
Weitere Angaben
Publikationsform: | Veranstaltungsbeitrag (unveröffentlicht): Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Poster |
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Schlagwörter: | Frühmobilisation, Intensivstation, Intensivpatienten, mobilisierendes Fachpersonal |
Sprache des Eintrags: | Deutsch |
Institutionen der Universität: | Fakultät für Soziale Arbeit (FH) > Professur für Pflegewissenschaft |
DOI / URN / ID: | 10.13140/RG.2.2.23801.54887 |
Titel an der KU entstanden: | Ja |
KU.edoc-ID: | 30617 |
Letzte Änderung: 20. Sep 2022 14:14
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