Titelangaben
Bieberstein, Sabine:
Die Kirche und die Macht.
In: Glaubenssache online.
29. Dezember 2021
Volltext
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Kurzfassung/Abstract
Im Mittelteil des Markusevangelium wird Jesus zweimal gezeigt, wie er die Jüngergruppe darüber belehrt, wie sie mit Macht umzugehen hat: Mk 9,35; 10,42–45. Der hier vorgestellte Umgang mit Macht steht im Kontrast zur Art und Weise, wie zeitgleich im Römischen Reich Macht ausgeübt wird. Wenn Jesus die Seinen auffordert, die Rollen der sozial Niedrigsten zu übernehmen, widerspricht das den damals gängigen Vorstellungen von Männlichkeit, Ehre und Erfolg. Die Bedeutung einer Person soll in der Nachfolgegemeinschaft Jesu nicht am Machtgewinn, sondern am Machtverzicht gemessen werden.
Das Lukasevangelium übernimmt diese Belehrungen durch Jesus, situiert sie aber im Kontext des Abschiedsmahles Jesu (Lk 22,24–27). Dadurch werden diese Worte Jesu noch stärker als im Markusevangelium zu einem Vermächtnis des scheidenden Jesus.
Das zeigt: Bereits in den ersten Gemeinden waren Fragen von Macht und Machtmissbrauch virulent. Die Evangelisten schieben entstehenden Machtgelüsten in der eigenen Gemeinde mit Hilfe der scharfen Worte Jesu einen Riegel vor. Eine Kirche, die sich als Nachfolgegemeinschaft Jesu versteht, muss sich in allen Fragen von Macht- und Herrschaftsausübung an diesen Worten der Evangelien messen lassen.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Online-Beitrag |
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Schlagwörter: | Bibel; Neues Testament; Markusevangelium; Lukasevangelium; Macht; Machtverzicht |
Sprache des Eintrags: | Deutsch |
Institutionen der Universität: | Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit (FH) > Professur für Exegese des Neuen Testaments und Biblische Didaktik |
Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?: | Ja |
Titel an der KU entstanden: | Ja |
KU.edoc-ID: | 29334 |
Letzte Änderung: 10. Jan 2022 14:03
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