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Ethisches Handeln in Führungspositionen – Keine Ethik ohne Beziehung

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Weißgerber, Sebastian:
Ethisches Handeln in Führungspositionen – Keine Ethik ohne Beziehung.
2019
Veranstaltung: 18. Workshop Ethik: Tun, Zulassen, Unterlassen. Handlungstheorien und ihre Relevanz für die angewandte Ethik, 25.-27.3.2019, Martin-Niemöller-Haus, Schmitten-Arnoldshain.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Vortrag)

Kurzfassung/Abstract

Im Bereich der Wirtschafts- beziehungsweise Führungsethik spielt die moralische Grundbildung von Führungskräften eine entscheidende Rolle. Da die kapitalistische Wirtschaftsweise von der Grundvorstellung einer offenen und durch wirtschaftliches Handeln gestaltbaren Zukunft lebt (vgl. Beckert 2018: 59), haben Führungskräfte die Aufgabe eben jene Zukunft zu gestalten. Ihr Handeln spiegelt dementsprechend Werte wieder, welche die vor ihnen liegende Komplexität wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fragestellungen (vgl. Luhmann 2000)) reduziert und überhaupt erst wirtschaftliches beziehungsweise Handeln im Führungskontext möglich macht. Handeln in Führungssituationen erfolgt also zwangsläufig in einem Sprung des Glaubens und nicht in einer ausreichenden Informationssammlung, da eine steigende Menge an Informationen nur die Komplexität erhöht und nicht wie es der Homo Oeconomicus anmaßt zur einzig richtigen Entscheidung führt.

Der Beitrag möchte also im rahmen einer wirtschaftlichen Führungsethik beleuchten, dass ein Handlungsbegriff, welcher von Individuell-intentionalem Handeln oder rein kollektivem Automatismus ausgeht, ethisches Handeln in seinen Voraussetzungen unzureichend beleuchtet. Stattdessen möchte er darlegen, dass es für ethisches verantwortliches Handeln in Führungssituationen notwendig ist diesen Dualismus zu überwinden und Handeln als Partizipation an verflochtenen sozialen Praktiken aufzufassen, welche in einer praktischen Vernunft Moral widerspiegeln. Ethik beginnt also nicht erst in der Frage was zu tun oder zu lassen sei, mit welchen Folgen oder Pflichten zu rechnen ist, sondern in der Sensibilisierung für soziale Verflochtenheit im Sinne eines Retinitätsgedankens, sowie der darauf aufbauenden Gestaltung sozialer Praktiken und Strukturen im Zuge eines nachhaltigen Managements. Denn wenn moralisches Handeln und Verhalten erst in dem Eingebunden sein in einem Netzwerk sozialer Praktiken möglich ist, dann ist konsequenterweise ethisches Handeln erst in der Sensibilisierung für die Position in diesem Netzwerk möglich. Hier gilt die Prämisse: Keine Ethik ohne Beziehung.

Weitere Angaben

Publikationsform:Veranstaltungsbeitrag (unveröffentlicht): Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Vortrag
Schlagwörter:Führung
Ethik
Führungsethik
Themenfelder:Nachhaltigkeit
Institutionen der Universität:Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät > Geschichte > Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Titel an der KU entstanden:Nein
KU.edoc-ID:27549
Eingestellt am: 22. Jun 2021 07:16
Letzte Änderung: 22. Jun 2021 07:16
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/27549/
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