Titelangaben
Sulz, Serge K. D.:
Notwendige Basiskompetenzen des Gruppentherapeuten.
In: Psychotherapie. 24 (April 2019) 1.
- S. 15-32.
ISSN 2364-1517 ; 2699-2051
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Kurzfassung/Abstract
Unabhängig vom Therapieverfahren benötigt ein Gruppenpsychotherapeut einige wesentliche Kompetenzen, die er in seiner Gruppenpsychotherapie-Ausbildung erworben haben sollte. Seine Professionalität beginnt bei der Auswahl der PatientInnen, der Festlegung des Settings und führt dann zur Orientierung an den gruppenspezifischen Lernbedingungen, den Lernzielen und der Anwendung effektiver Lernprozesse. Den PatientInnen werden Gruppenregeln inkl. Feedbackregeln mit auf den Weg gegeben. Die Aufgaben und Funktionen sowie die Eigenschaften eines effektiven Gruppenleiters können so benannt werden. So hat er ein großes Repertoire an gruppenspezifischen Interventionen. Schließlich sollte er auf professionelle Art den Gruppenprozess beenden können.
Es gibt sozialpsychologische Gruppenphänomene, wie beispielsweise die sich immer wieder einstellenden Gruppenstadien in der Entwicklung einer Gruppe. Dies kann gut mit dem Entwicklungsmodell der Gruppe von Sulz (2011) veranschaulicht werden. Es ist eine Übertragung der affektiv-kognitiven Entwicklungstheorie auf die psychotherapeutische Gruppe und beschreibt die sechs Entwicklungsstufen KÖRPER (Existenz, Einverleiben), AFFEKT (Impuls, Bedürfnis), DENKEN (souverän Steuern, Einfluss nehmen, Theory of Mind), EMPATHIE (Zwischenmenschlichkeit, Soziales Verhalten, Perspektivenwechsel, Mitgefühl), NORM (Fairness, Institution, innere und äußere Ordnung), WERT (Überindividualität, kulturelle Einbindung). Sowohl die Gruppe als auch der einzelne Gruppenteilnehmer sind überfordert, wenn die aktuelle Entwicklungsstufe beim Setzen von Zwischenzielen und dem Einsetzen von gruppenspezifischen Interventionen nicht berücksichtigt wird. Anhand dieses Entwicklungsmodells kann vermieden werden, dass Gruppenverhalten Einzelner und Gruppenphänomene als aktuell zu korrigierende Störung aufgefasst werden. Sie zeigen vielmehr das Fortschreiten und den aktuellen Stand der Entwicklung der Gruppe. Hilfreich ist zudem, die Überlebensregel der Gruppe zu identifizieren, da sie auf die Herkunft von Störungen des Gruppenprozesses hinweist.
Weitere Angaben
Publikationsform: | Artikel |
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Schlagwörter: | Gruppenpsychotherapie, Leitungskompetenz der GruppenpsychotherapeutIn, Entwicklungsstufen der Gruppe, affektiv-kognitive Entwicklungstheorie, Gruppensetting, Gruppenziele, soziales Lernen, Überlebensregel der Gruppe |
Sprache des Eintrags: | Deutsch |
Institutionen der Universität: | Philosophisch-Pädagogische Fakultät > Pädagogik > Lehrstuhl für Sozial- und Gesundheitspädagogik |
Open Access: Freie Zugänglichkeit des Volltexts?: | Nein |
Peer-Review-Journal: | Ja |
Verlag: | CIP-Medien, Psychosozial-Verlag |
Titel an der KU entstanden: | Ja |
KU.edoc-ID: | 23368 |
Letzte Änderung: 27. Jan 2022 22:33
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