Titelangaben
Eble, Thorsten André:
Das Smartphone-Nachrichtenmenü : eine explorative Mehrmethoden-Studie zur Nutzung journalistischer Nachrichten mit dem Smartphone von deutschen Studierenden im Alter von 18-29 Jahren.
Eichstätt ; Ingolstadt, 2019. - XCIX, 338 S.
(Dissertation, 2019, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
Volltext
|
Text (PDF)
Download (11MB) | Vorschau |
|
Link zum Volltext (externe URL): https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:824-opus4... |
Kurzfassung/Abstract
Bei dieser Dissertation handelt es sich um eine Mehrmethoden-Studie im Bereich der Mediennutzungsforschung. Es wird darauf abgezielt, mit dem methodologischen Leitbild der Triangulation eine Nutzer-Typologie von Smartphone-basierten journalistischen Nachrichten explorativ zu identifizieren und in Form von Nachrichtenmenüs zu illustrieren. Nachrichtenmenüs werden als Verknüpfung von theoretischen Konzepten betrachtet, die die Zuwendung eines Smartphone-Nutzers zu einer journalistischen Nachricht Typologie-basiert aufzeigt und die typenspezifische Nutzung deskriptiv beleuchtet. Die dafür untersuchte Grundgesamtheit entspricht in Deutschland ansässigen Smartphone-Nutzern, die zum Start der Feldphase im Jahr 2016 ein Lebensalter zwischen 18 und 29 Jahren erreicht haben, Deutsch als Muttersprache beherrschen, studieren oder vor Kurzem ihr Studium erfolgreich beendet haben und ein internetfähiges Smartphone besitzen. Hieraus wird eine systematische Stichprobe von 141 typischen Fällen gezogen. Die Befunde fußen auf Daten von 128 ausgewerteten Fragebögen, 1.026 Smartphone-Tagebucheinträgen sowie zwei Gruppendiskussionen mit insgesamt 16 Diskussionsteilnehmern. Das Datenmaterial erhebt nur im weitesten Sinne Anspruch auf Repräsentativität, da es nicht auf einer Zufallsstichprobe der Grundgesamtheit jugendlicher Smartphone-Nutzer mit akademischem Hintergrund fußt.
Mit dem methodologischen Leitbild der Triangulation wird das Forschungsziel aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und mit unterschiedlichen Methoden der Datenerhebung und -auswertung bearbeitet. Dazu werden Ergebnisse mit quantitativen Auswertungsverfahren, wie hierarchisch-agglomerativen Ward-Clusteranalysen, Kruskal-Wallis- und Dunn-Bonferroni-Tests sowie multinomialen logistischen Regressionen (mlR) generiert und mit Daten von Gruppendiskussionen inhaltlich angereichert und vertieft. Diese werden mittels zusammenfassender Qualitativer Inhaltsanalyse (QI) nach Mayring (2015) und einem qualitativen Typologisierungsverfahren frei nach Meyen/Löblich/Pfaff-Rüdiger et al. (2011) ausgewertet. Die quantitativen und qualitativen Daten werden aufeinander bezogen und dadurch validiert. Als Resultat entsteht eine empirisch belastbare, motivbasierte Typologie von vier Smartphone-Nutzertypen, deren Nachrichtennutzung auch inhaltlich beschrieben und in Form von Nachrichtenmenüs illustriert werden kann. Bei den vier identifizierten Nutzertypen handelt es sich um Typ 1, „Die sporadischen Nachrichtennutzer“ (n1 = 27 Probanden, 21,30 Prozent), Typ 2, „Die Smartphone-Allrounder“ (n2 = 19 Probanden, 15,00 Prozent), Typ 3, „Die sozial kompetenten Identitätsformer“ (n3 = 44 Probanden, 34,60 Prozent), und Typ 4, „Die Nachrichtenaffinen“ (n4 = 37 Probanden, 29,10 Prozent).
Als theoretischer Rahmen wird der Uses-and-Gratifications-Ansatz (U&G-Ansatz) gewählt. Die getesteten Motive fußen auf von Katz/Gurevitch/Haas (1973) definierten Kategorien sozialer und psychologischer Funktionen der Massenmedien. Die objektspezifischen Einflussfaktoren basieren auf dem Vier-U-Ansatz (z.B. bei Junglas/Watson 2006; Pitt/Parent/Junglas et al. 2011; Jain/Roy 2016) und die medieninhaltsbezogenen Einflussfaktoren auf Ereignis- und Darstellungsfaktoren von Fretwurst (2008). Die auf den Motiven und Einflussfaktoren basierende Nutzertypologie wird um Nutzungsaspekte ergänzt. Dazu werden typenspezifisch bevorzugte Nachrichtenkanäle, -quellen und -themen, Interaktionsformen und andere Nutzungsaspekte getestet, identifiziert und den Nutzertypen zugeordnet.
Insgesamt entsteht in der vorliegenden Studie das Bild, dass der Stellenwert nutzerzentrischer Motive sowie medieninhaltsbezogener oder objektspezifischer Einflussfaktoren zwischen den Nutzertypen bzw. ermittelten Clustern variiert. Dennoch zeigen die Befunde, dass die Nutzung Smartphone-basierter Nachrichten nicht von einem exklusiven Motiv oder Einflussfaktor solitär bestimmt wird, sondern stets von einem Zusammenspiel verschiedener Motive/Einflussfaktoren. Die Konstitution von Nachrichtenmenüs als beobachtbares Smartphone-Nutzungsverhalten der vier Typen scheint dabei wesentlich von zwei Faktoren abzuhängen: der Einstellung gegenüber (ggü.) dem Endgerät Smartphone und derjenigen ggü. journalistischen Nachrichten. Mit Blick auf die Motivportfolios der vier Nutzertypen liegt nahe, dass Smartphone- und Nachrichtenaffinität zwei gegensätzliche Pole darstellen. Medieninhaltsbezogene Einflussfaktoren sind in Nutzertyp 1 und 2 schwach ausgeprägt, dafür umso stärker objektspezifische Einflussfaktoren. Bei Nutzertyp 3 und 4 ist dies umgekehrt. Für diese Nutzertypen haben aber auch andere Medien zum Konsum journalistischer Nachrichten eine hohe Bedeutung. Relativierend sei angemerkt, dass eine Dichotomie zwischen Nachrichteninteresse und geringer Smartphone-Affinität auf der einen Seite sowie einer hohen Smartphone-Affinität mit geringem Nachrichteninteresse auf der anderen Seite nur dahingehend gelten kann, dass nach den Befunden der vorliegenden Studie die Ausprägung der beiden Pole die Zusammensetzung von Nachrichtenmenüs zu beeinflussen scheint und somit in einem heterogenen Mediennutzungsverhalten einer an sich homogenen Gruppe deutscher Studenten resultiert. Sie entscheidet jedoch nicht darüber, ob die untersuchte Stichprobe Smartphone-basierte Nachrichten überhaupt nutzt. So werden journalistische Nachrichten von allen vier Typen, und somit von deutschen Studierenden im Alter von 18 bis 29 Jahren, mit dem Smartphone genutzt
Weitere Angaben
Publikationsform: | Hochschulschrift (Dissertation) |
---|---|
Zusätzliche Informationen: | Zusammenfassung in englischer Sprache |
Schlagwörter: | Smartphone ; Nachricht ; Medienkonsum ; Jugend ; Qualitative Methode ; Triangulierung < Soziologie> |
Sprache des Eintrags: | Deutsch |
Institutionen der Universität: | Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Journalistik > Professur für Journalistik und Kommunikationswissenschaft
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Dissertationen / Habilitationen |
Weitere URLs: | |
DOI / URN / ID: | urn:nbn:de:bvb:824-opus4-5000 |
Titel an der KU entstanden: | Ja |
KU.edoc-ID: | 22568 |
Letzte Änderung: 04. Feb 2022 08:47
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/22568/