Neue Arbeitswelt ohne Moral? Me first oder We first? Plädoyer für einen „New Deal“ zwischen Kapital und Arbeit

Kurzfassung/Abstract

Der Vortrag zeigt auf, dass unter den Fordernissen von Nachhaltigkeit, von gesellschaftlicher Kohäsion und von Gerechtigkeit imKontext des Universalismus der Menschrechte Verantwortlichkeitsrelevanz für ökonomische Marktteilnehmer neu gedacht werden muss:
Eine Klärung, was den Bedingungen des freien Marktes unterliegen darf - und wo der Markt keine unumschränkten Zugriffsrechte haben kann.
Vorgängig wird eine Skizze gewagt, welche Aspekte "neu" an der neuen Arbeitswelt sind, die das 21. Jahrhundert bestimmen werden.
Damit einhergehend muss eine gesellschaftliche Debatte das Bewußtsein schärfen, welche Werthierarchien und Wertranghöhen wir a la longue präferieren wollen - als wertgebundene Demokratie und als Rechtsstaat. Schließlich muss deutlicher werden, wie die deutsche Gesellschaft, wie die europäische Union Abgrenzungsnotwendigkeiten im Bereich ethischer Zuständigkeiten definiert und auch aufhebt - nicht zuletzt vor dem Universalismusanspruch der Menschenrechte und seiner noch nicht geklärten handlungsrelevanten Zuständigkeiten in der Pragmatik wirtschaftlicher und politischer Begrenzungen.
Wem "schulden wir" also Empathie und unseren Rechtszugriff? Oder dürfen wir dem Kleinhirn unsere Verantwortlichkeitsreichweiten überlassen? Unter Einbeziehung der Prinzipien der Katholischen Soziallehre wird der Versuch unternommen, diesen Fordernissen erste operative Gestalt und kohärente moralische Stringenz zu geben.