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Unbemerkte Botschaften : Wie Populismus in den Mainstream einfließt

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Herrmann, Friederike:
Unbemerkte Botschaften : Wie Populismus in den Mainstream einfließt.
2017
Veranstaltung: Narrative des Populismus: Erzählmuster und -strukturen populistischer Politik, 30.Juni 2017, Hochschule der Medien, Stuttgart.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Vortrag)

Kurzfassung/Abstract

In den öffentlichen Diskursen sind oft latente Erzählungen enthalten, die unser Wahrnehmen und Denken zu aktuellen Themen unbemerkt präformieren. Diese Narrative finden sich in den Äußerungen von PolitikerInnen ebenso wie in den Alltagsgesprächen von BürgerInnen. Oft unbeabsichtigt fließen sie zwischen den Zeilen auch in die journalistische Berichterstattung ein.
Solche Narrative haben keinen Autor, keinen eindeutigen Urheber. Narrative in diesem Sinne sind nicht ein Stilmittel des Journalismus, nicht das, was wir meinen, wenn wir von Storytelling oder von Reportagen sprechen. Sie sind Teil des öffentlichen Diskurses und geben einen übergreifenden Deutungszusammenhang. Wichtig ist: Die Narrative können latent sein, sie müssen nicht explizit dargestellt und vollständig erzählt werden. Die Narrative sind in der Kommunikation oft nur in Teilen oder gänzlich implizit enthalten und werden aus dem Kontext heraus verstanden. Man kann sie in einzelnen journalistischen Beiträgen identifizieren, sie finden sich aber insbesondere in der Zusammenschau, in der gesamten Berichterstattung zu einem Thema über einen längeren Zeitraum. Die Narrative werden zwar nicht von den Medien konstruiert, sie sind in den gesellschaftlichen Diskursen vorhanden. Aber die Medien sind in deren unbewusste Dynamik eingebunden. Man kann sagen: Das Narrativ bestimmt, wie berichtet wird und bestätigt sich dann durch die Berichterstattung – es verfestigt sich so immer mehr.
Narrative erscheinen in sich rund und überdecken damit mögliche Brüche und Fragen. Deshalb können Narrative populistische Thesen transportieren, ohne dass diese erkennbar und benennbar wird. Das macht sie gefährlich, denn an die vermeintlichen Wirklichkeitsschilderungen können Ideologen andocken. So nutzen rechtspopulistische und rassistische Kreise das Narrativ von der „Flüchtlingskrise“ für ihre Propaganda.
Als Beispiel dafür, wie auf diesem Weg populistische Thesen auch in die Berichterstattung der Mainstream-Medien einfließen, dient die journalistische Debatte um die Berichterstattung über ein Sexualverbrechen in Freiburg, dessen Tatverdächtiger ein junger Afghane war.

Weitere Angaben

Publikationsform:Veranstaltungsbeitrag (unveröffentlicht): Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Vortrag
Schlagwörter:Narrtive, Populismus, Flucht, Migration
Institutionen der Universität:Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Journalistik > Professur für Journalistik und Kommunikationswissenschaft
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:19436
Eingestellt am: 03. Jul 2017 14:35
Letzte Änderung: 03. Jul 2017 14:35
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/19436/
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