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The making of the ‚world’s highest wine region‘: Globalization and the restructuring of viticulture in Salta (NW-Argentina)

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Rainer, Gerhard:
The making of the ‚world’s highest wine region‘: Globalization and the restructuring of viticulture in Salta (NW-Argentina).
In: Erdkunde : archive for scientific geography. 70 (2016) 3. - S. 255-269.
ISSN 0014-0015

Volltext

Kurzfassung/Abstract

Die Geographie hat sich in den letzten Jahren immer stärker mit dem Verhältnis zwischen sich globalisierenden Wertschöpfungsketten und ländlicher Umstrukturierung auseinandergesetzt. Zu oft wird Globalisierung dabei einfach als ‚gegebene Rahmenbedingung‘ angesehen. Vor diesem Hintergrund wurde aus unterschiedlichen geographischen Teildisziplinen (vor allem aus der Wirtschaftsgeographie und Geographie des ländlichen Raumes) die Forderung nach einer stärker ethnographisch orientierten Beschäftigung mit der Art und Weise, wie unterschiedliche Akteure Globalisierung in bestimmten Regionen verhandeln, und eben konstruieren, laut. Der vorliegende Artikel greift diese Forderung auf und analysiert die Globalisierung des Weinsektors in Saltas Calchaquí Tälern, einer peripheren Gebirgsregion in den argentinischen Anden. Wein ist eine der am stärksten von neoliberalen De-/Re-Regulierungsprozessen betroffenen agrarischen commodities. Im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Produkten wurde der globalisierungsbedingten regionalen Umstrukturierung von Weinregionen jedoch bisher relativ wenig Aufmerksamkeit in der Geographie geschenkt. In Argentinien beginnt die Globalisierung des Weinsektors mit der neoliberalen Wirtschaftsausrichtung der 1990er Jahre und veränderte einen vormals relativ homogenen und auf den nationalen Markt ausgerichteten Wirtschaftszweig grundlegend. Zentraler Aspekt ist dabei eine zunehmende Qualitätsorientierung, um einen globalen Nischenmarkt mit höherpreisigen Weinen bedienen zu können. Qualitätswein unterscheidet sich von anderen agrarischen commodities, da es sich um ein stark globalisiertes Produkt handelt, das gleichzeitig auf der Basis von terroir – regionaler Besonderheit/Einzigartigkeit – vermarktet wird. Vor diesem Hintergrund argumentiert der Artikel, dass aus einer Analyse der regionalen Einbettung in die globalisierte Weinindustrie neue Einsichten in die Dynamik von Globalisierungsprozessen gewonnen werden können. Aufbauend auf einer langen ethnographischen Feldarbeit zeichnet der Aufsatz die Umstrukturierung von Saltas Calchaquí Tälern zur ‘höchsten Weinregion der Welt‘ nach. Die Ergebnisse zeigen, dass lokale Besonderheit in der Form von „Höhenwein“ ein Produkt von Globalisierungsprozessen ist. Sowohl große transnationale Getränkekonzerne als auch (traditionelles) lokales Kapital, renommierte flying winemakers, individuelles Streben nach kulturellem Kapital und sozialem Status sowie ein (damit verbundener) Boom der Tourismus- und Freizeitnutzung spielen dabei eine zentrale Rolle.

Weitere Angaben

Publikationsform:Artikel
Institutionen der Universität:Mathematisch-Geographische Fakultät > Geographie > Arbeitsgruppe Humangeographie
Peer-Review-Journal:Ja
Verlag:Geographisches Inst.
Die Zeitschrift ist nachgewiesen in:
Titel an der KU entstanden:Nein
KU.edoc-ID:18540
Eingestellt am: 11. Okt 2016 13:40
Letzte Änderung: 11. Okt 2016 13:40
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/18540/
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