Symposium: Gerechtigkeit I: Entstehung und Bedeutsamkeit des Gerechtigkeitserlebens

Kurzfassung/Abstract

Die Erforschung des Gerechtigkeitserlebens hat sich als eine wichtige Thematik der Sozialpsychologie in den letzten Jahren und Jahrzehnten etabliert. Die Effekte von verschiedenen Arten des Erlebens von Gerechtigkeit auf eine Vielzahl von Variablen in unterschiedlichen Handlungsfeldern erwiesen sich dabei als sehr robust. Das Symposium geht der Frage nach, wie Gerechtigkeitserleben entsteht und welche Bedeutsamkeit Gerechtigkeitsvorstellungen für das Erleben und Verhalten haben. Konkret beschäftigen sich die einzelnen Beiträge mit den Auswirkungen der Fairness von Auswahlverfahren auf spätere Mitarbeitereinstellungen und –verhalten; der Integration unterschiedlicher Gerechtigkeitsvorstellungen in Verteilungssituationen und der Berechnung einer fairen Ressourcenverteilung; der Abgrenzung von Gerechtigkeitstheorien von anderen Theorien, die Reaktionen in Bedrohungssituationen erklären (z.B. Reaktanztheorie); den Unterschieden zwischen impliziten und expliziten Gerechtigkeitseinstellungen bei der Aktivierung von Verteilungsprinzipien; und den kognitiven und affektiven Prozessen bei der Entwicklung von Ungerechtigkeitssensibilität.